Meat Dripping scheint zur Zeit in Mode zu kommen. Und man liest immer häufiger, dass Meat Dripping quasi das Pulled Pork in schnell aus dem Dutch Oven sei. Das ist Quatsch. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass man das Fleisch auseinanderrupft. Ansonsten gibt es ein paar Unterschiede:
Pulled Pork | Meat Dripping | |
---|---|---|
Räucher Dauer | zu Anfang wird so viel geräuchert wie geht. | eine Stunde reicht aus |
Temperatur Grill | 100-110 Grad | 120 – 150 Grad |
Glasieren | ab 75 °C | gar nicht |
weitere Zutaten | keine | Gemüse, Wein, Fond, Gewürze |
Marinierdauer | 24 Stunden | 0 |
Schmorrdauer im DO | 0 | 5 Stunden |
Versteht mich nicht falsch, Meat Dripping ist extrem lecker. Und Ihr solltet es unbedingt einmal ausprobieren. Aber: Meat Dripping ist kein Pulled Pork!
Für unsere heutige Variante verwenden wir 2,5 kg Wildschweinnacken inklusive Knochen – geliefert vom Jäger des Vertrauens.
Zunächst bereiten wir unseren Grill für indirekte 120 – 150 °C vor und werfen zwei Hand voll gewässerte Wacholderbeeren auf die Kohlen. Sobald ordentlich Rauch aufsteigt, legen wir den Wildschwein-Nacken auf den Grill und warten erst einmal eine Stunde ab.
In der Zwischenzeit heizen wir schon einmal ein paar Briketts (wir nehmen heute den 10 “ DO, also brauchen wir 20 Briketts) vor und schneiden 2 Möhren und 4 Zwiebeln in Ringe.
Wir platzieren den Dutch Oven auf allen Briketts und rösten das Gemüse und drei EL Tomatenmark in ein bisschen Olivenöl an. Wir können optional auch noch ein paar Speckwürfel dazugeben.
Das Fleisch ist fertig geräuchert. Wir legen den Nacken auf das angeschwitzte Gemüse und geben Wildfond und eine Flasche Rotwein in den Dutch Oven. Gewürzt wird das Ganze mit ordentlich Salz und ordentlich Fabses Wild Rub.
Die Briketts werden etwas umverteilt. 1/3 bleibt unter dem Dutch Oven und 2/3 werden auf dem Deckel verteilt.
Jetzt haben wir erst einmal vier Stunden Zeit, naja, zumindest fast. Was muss in diesen vier Stunden gemacht werden:
- bei Bedarf müssen neue Briketts nachgelegt werden
- bei Bedarf muss Flüssigkeit zugegeben werden, entweder Rotwein, Fond oder Wasser.
Nach den vier Stunden (und wahrscheinlich nach ein paar Bier) prüfen wir mal, ob das Fleisch schon weich genug ist: Mit einer Gabel in den Nacken stechen und probieren, die Fleischfasern abzuziehen. Wenn das klappen sollte, ist alles gut. Wenn nicht, geben wir dem Nacken noch einmal eine halbe Stunde in der Flüssigkeit.
Das Fleisch aus dem Dutch Oven nehmen und mit zwei Gabeln zerrupfen. Den Knochen dabei möglichst komplett herausnehmen, damit man später nicht auf Knochenstücken herumbeißt. Fleisch wieder in den DOpf geben.
Je eine gelbe, orangene und rote Paprikaschote in feine Stücke schneiden und in den Feuertopf werfen. Eine große Dose Tomaten in den Dutch Oven schütten.
Alles einmal durchrühren und nochmals Aufkochen lassen und fertig ist unser Meat Dripping.
Entweder man belegt eine Burger Bun Unterseite mit dem fertigen Gericht, taucht die Oberseite noch einmal in die Sauce und genießt oder man stellt den ganzen Topf einfach auf den Tisch und serviert Kartoffeln, Kroketten oder sonstige Beilage dazu.
Fazit
Meat Dripping ist kein Pulled Pork. Das haben wir oben schon gelernt. Aber es ist trotzdem extrem lecker und sollte auf der toDo Liste jedes ambitionierten Grillers abgehakt werden.
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